Literaturkritik
Klaus Mann und sein Roman
Mephisto!
Klaus Mann und sein Roman Mephisto - Kurzbiographie
Klaus Heinrich Thomas Mann, (zweiter Name sein Onkel der Schriftsteller Heinrich Mann, dritter Name sein Vater Thomas Mann), wurde am 18. November 1906 in München geboren. Er starb am 21. Mai 1949, in Cannes Frankreich. Dazu jedoch später.
Er schrieb schon in jungen Jahren Gedichte und Novellen.
1924 ging er als Theaterkritiker nach Berlin. Dort stellte er mit seiner Schwester Erika, der deutschen Schauspielerin Pamela Wedekind und dem jungen Gustaf Gründgens (ca. 25 Jahre), ein Theaterensemble zusammen. Mit ihren selbst geschriebenen Stücken, z. B. Anja und Ester, Revue zu Vieren erregten sie einiges Aufsehen. Denn sie wagten es für diese Zeit ziemlich offen, homosexuelle Themen anzusprechen.
1926 heiratete seine Schwester Erika Mann Gustaf Gründgens, die Ehe hielt gerade mal drei Jahre.
Möglicherweise, dies ist nur eine Vermutung, erhofften sich beide Parteien einen Karriereschub durch diese Heirat, Erika wegen Gründgens Bekanntheitsgrad als Schauspieler, Gründgens wegen Erikas berühmten Vater dem Schriftsteller Thomas Mann.
1927/28 gingen Klaus und Erika Mann zusammen auf Weltreise und tingelten mit ihren Stücken und Texten durch einen großen Teil der USA, daraus resultierte das Reisebuch "Rundherum!"
1932 schrieb Klaus Mann ein Buch über seine Kindheit, "Kinder dieser Zeit."
1933 floh Klaus Mann vor den Nazis nach Amsterdam.
Er und seine Werke standen schon früh auf der schwarzen Liste, vorbereitet zur Bücherverbrennung.
Im Exil engagierte er sich für den Kampf gegen Hitler und gründete die Monatszeitschrift die Sammlung.
1936 schrieb er den Roman Mephisto.
Auf die Idee für diesen Roman kam Klaus Mann durch den Brief eines Bekannten den Schriftsteller Herrmann Kesten, der ebenfalls nach Amsterdam emigriert war, und damals vielen Autoren/Künstlern zur Flucht verholfen hatte. Kesten hatte erfahren, das Mann noch nach einer Idee für einen Roman suchte, (laut Vorwort zum Buch von Berthold Spangenberg)
Hermann Kesten glaubte das Mann dieses Thema, die Geschichte eines homosexuellen Karrieristen im Dritten Reich, besser schreiben könne als er. Kesten nannte angeblich wörtlich den Namen des Theater Intendanten Gustaf Gründgens. Nachdem übrigens der Adoptivsohn von G.G. Klage eingereicht hatte wurde der Roman 1968 – 1971 in der BRD verboten, (lt. Bundesgesetzhof.)
1966 war der Roman schon vom hanseatischen Oberlandesgericht verboten worden. Bis 1971 durfte er in der BRD nicht erscheinen.
Kurzbiographie – Gustav Gründgens.
Gustav Gründgens, Biographie
Wikipedia – Info.
Gustaf Gründgens wurde Dezember 1899 geboren. Sein Vater Arnold war kaufmännischer Angestellter. Gustav Gründgens besuchte später ein Gymnasium in Oberkassel. 1916 meldete er sich freiwillig an die Westfront. Die Fronttheatergruppe Saarlouis, der er sich dort anschließt, leitete er sehr bald.
1919 – 1920 ließ er sich an der Hochschule für Bühnenkunst am Düsseldorfer Schauspielhaus ausbilden. 1923 stand er auf der Bühne bei den Kammerspielen in Berlin. 1929 bekam er seine erste Regiearbeit bei der Oper Figaro. Bis 1933 hatte er etliche Inszenierungen und Engagements an den verschiedensten Bühnen Berlins. Gründgens spielte oft die zwielichtigen Typen, Verführer, Hochstapler, Lebemänner, Erpresser. Diesen Typ konnte er offenbar gut. 1932 spielte Gründgens am preußischen Theater. Seine allererste Rolle dort war der Mephisto in Goethes Faust. 1932 wurde er Intendant am staatlichen Schauspielhaus. Nochmal zwei Jahre später wurde er zum Staatsrat berufen und heiratete die Schauspielerin Marianne Hoppe.
Am Ende, 1936 wurde er zum Generalintendanten des preußischen Staatstheaters berufen.
Er starb 1969 in Manila.
Klaus Mann und sein Roman "Mephisto!"
1. Hendrik Höfgen
Der Schauspieler Hendrik Höfgen ist ein zutiefst verunsicherter Mensch. Ein genialer Schauspieler. Doch wenn er in guten Zeiten daran denkt, hat er im nächsten Moment das Gefühl ein abgrundtiefer Nichtskönner zu sein. Das äußerte sich dann meistens in Wutanfällen und Weinkrämpfen.
Hendrik ist nicht nur Schauspieler. Er ist in seinem kleinen Theater auch Regisseur, das heißt er leitet die Art und Weise wie die Stücke gespielt werden, welche Art von Stücken, und wer dort mitwirkt.
Der Besitzer des Theaters ist jemand anderes.
Seine Wutanfälle sind gefürchtet. Besonders der junge Miklas hat unter ihm zu leiden. Miklas bekommt immer die kleinen Nebenrollen, verdient dabei kaum etwas, hat starke Sympathien für die Nazis, weil er hofft dort Anerkennung und gerechten Lohn zu bekommen.
Hendrik Höfgen dagegen ist am Anfang der Geschichte glühender Anhänger der kommunistischen Szene, will das revolutionäre Theater nach vorne bringen, verschiebt es aus irgendeinem vorgeschobenen Grunde aber immer wieder. Die Frage ist, ob er einfach Angst davor gehabt hat, mit diesem revolutionären Theater, die braven, sogenannten Bürgerlichen zu vertreiben, und nachher leere Theatersäle zu haben. Denn wer hat denn sonst Geld für das Theater? Diejenigen, die das revolutionäre Theater angeht, von denen es handelt, haben dieses Geld nicht. Sie müssen sich darum kümmern zu überleben. Hat er diese Überlegung eventuell angestellt? Bzw. hat Klaus Mann seine Figur das im geheimen denken lassen?
Darauf kommen könnte man.
Eines Tages trifft Hendrik Höfgen durch einen Dichter dessen Stück er aufgeführt hat, auf zwei junge Damen, Nicoletta und Barbara.
Plötzlich scheint es so das Hendrik sich in Barbara verliebt. Fatal für seine Geliebte Tebab, eine Afrikanerin, die sich so ihr Geld verdient. Sie bringt dem Schauspieler Höfgen das Tanzen bei, auf eine sehr rigorose Art und Weise, mit Befehlen und Schmerzen. Hinter her gibt es harten Sex. Darauf muss Höfgen nun verzichten. Doch auch auf den Sex mit Barbara scheint er nicht scharf zu sein. So oft er auch in ihr Schlafzimmer kommt, aus irgendeinem Grunde läuft da nichts, obwohl er Barbara sehr hübsch fand. Immer mehr Dinge stören ihn jetzt an seiner Frau. Er findet sie plötzlich arrogant. Sie scheint ihn zu verachten, weil er nicht aus gutem Hause kommt.
Sie hat Mitleid mit dem jungen Miklas, der ja angeblich nur zu den Nazis geht, weil er in Hendriks Theater nichts verdient, nicht beachtet wird und die schlechtesten Rollen bekommt.
Höfgen beginnt sich wieder mit seiner Domina Tebab zu treffen. Er kann davon nicht lassen.
Misstrauen herrscht zwischen ihm und Barbara. Auf die Dauer erträgt er es nicht, das jemand ihn nicht bewundert. Die Presse schreibt seinen Namen falsch. Das kann er gar nicht leiden. Wann endlich entdeckt man ihn in Berlin?
Ja, er ist in Hamburg bekannt und erfolgreich als Regisseur. Bei den Mitarbeitern ist er gefürchtet. Er spielt die besten Rollen und tanzt dem Ballett etwas vor. Doch er will anderes. Er will nach Berlin. Sein Mentor, der Dichter Marder besorgt ihm am dortigen Theater ein Engagement.
Jetzt wird Höfgen ein neuer Mensch. Die erste Rolle spielt er nur mäßig, sie gibt auch nicht viel her. Aber er ist in Berlin. Er ist wieder Anfänger und wenn er es hier schafft, dann ist er ein Star!
Das gibt ihm Kraft. Endlich hat er Erfolg, in einem düsteren Stück, das man heute einen Psychothriller nennen würde. Das Drama – Die Schuld!
Hendrik Höfgen wird in der guten Gesellschaft bekannt. Er wird von Film- Radio- und Leuten der Gesellschaftsgazetten eingeladen, bzw. Skandalblättern.
Er ist der Star des sogenannten Mainstreams, der glaubt gut und intellektuell zu sein.
Der denkt, das alles noch in Ordnung ist. Eine Gesellschaft, die nur Angst das ihnen, die noch amtierende Regierung der Weimarer Republik ihre Pfründe wegnimmt.
Höfgen tanzt weiter. Er sieht und hört nichts. Er weiß nur, das er endlich der große Star ist.
Er lebt nicht in Hamburg oder Berlin, sondern nur auf der Bühne. Das ist seine Welt.
Er merkt nicht wie die Zeit vergeht, ist eingesperrt in seinen Ehrgeiz. Diese Nationalsozialisten, ist doch lächerlich. Die werden sowieso nicht an die Macht kommen.
Höfgen hat noch immer Beziehungen zu kommunistischen Kreisen, feiert mit deren jungen Schriftstellern u. Parteifunktionären. Redet mit ihnen über seinen Hass dem Kapitalismus gegenüber. Denn die Kommunisten könnten ja auch an die Macht kommen. Doch es kamen andere an die Macht. Hendrik Höfgen erschrak als er das in der Zeitung las.
Denn was sollte er jetzt tun?
Er war doch der Feind dieser Leute? Hätte er sich nur mal etwas umgänglicher gezeigt. Aber vielleicht wehrte sich der Rest des deutschen Volkes ja. Hitler würde niemals an der Regierung bleiben. So schlimm würde es schon nicht werden. Doch wenn sie an der Regierung blieben – was hatte er zu fürchten? Er war in keiner Partei! Er war kein Jude – wichtig.
Alles andere Gerede war eben ein Irrtum. Aber vorerst ging er nach Frankreich – wegen Besprechungen einiger Film-Angelegenheiten, nicht aufschiebbar!
Doch als er in Frankreich war, ging alles ganz schnell …
Seine Barbara war schon lange nicht mehr da. Sie hatte sich schon zu ihrem Vater, auf sein Gut begeben. Natürlich, typisch. Während er beruflich nach Frankreich musste, versteckte sie sich auf ihrem Gutshof.
In Frankreich machte sich dann der Kreis an Schauspielern doch so seine Gedanken über die Machtübernahme. Vor allen Dingen die jüdischen Schauspieler logischerweise. Natürlich gab es auch einige die schon immer mit den jetzigen rechten Machthabern sympathisiert hatten, und schon lange im geheimen Mitglieder NSDAP waren. Höfgen hörte sich das an und hüllte sich ganz einfach in Schweigen, war am Besten so! Am meisten Sorgen macht er sich über die schwarzen Listen die von den Nazis geführt wurden, auf denen Geheimrat Bruckner, der Professor und natürlich Hendrik Höfgen selber stand. Was sollte er tun? Er hörte vom Reichstagsbrand und schauerte zusammen. Frühere Mitstreiter und Freunde waren verhaftet worden. Er hatte abreisen wollen nach Deutschland, verschob seine Rückreise aber jetzt.
Schlimme Wochen in Paris. Da kam der Brief einer Freundin, die er eigentlich nie beachtet hatte. Sie hatte die Möglichkeit gehabt mit Lotte Lindenthal zu sprechen, die wiederum den Dicken – Goebbels kannte. Sie war dessen Partnerin.
Höfgens hoffnungsvolle Freundin, hatte sich für ihn verwendet. Lotte Lindenthal hatte sich für ihn verwendet. Er konnte doch zurückreisen. Er würde mit Lotte Lindenthal spielen. Er würde sich wieder einfügen können. Es stimmte schon – er war eben kein Jude, sondern ein blonder Rheinländer, da wurde ihm so manches verziehen.
In Deutschland zurück erlebte er einige Genossen, die jetzt anders dachten um ihren Job zu behalten, die es schon immer gewusst hatten. Er eroberte Lotte Lindenthal im Sturm mit seinen geschickten Schmeicheleien. Schließlich war er in Deutschland zurück. Wieder richtig da war er, als er Erfolg damit hatte Lotte Lindenthal anzubetteln Goebbels zu bitten ihm die Rolle des Mephisto zu geben, keinem anderen Schauspieler.
Goebbels war begeistert als er ihn als Mephisto erlebte. Damit begründete Höfgen seine Legende.
Er war zwar nicht des Teufels General, er war sein Schauspieler. Er war derjenige, der beschönigte, der ablenkte vom Bösen. Es ist die Rede davon, das er auch einige Schauspieler und Freunde gerettet hat.
Das mag sein. Doch hätte er nicht mit geholfen zu verdecken, wäre das vielleicht gar nicht nötig gewesen. Der Geist der stets verneint, wäre eventuell nicht so stark gewesen.
Zum Schluss möchte ich noch ein gekürztes Zitat aus Klaus Manns Buch "Mephisto" einbringen:
„Wehe, der Himmel über diesem Lande ist finster geworden. Gott hat sein Antlitz weggewendet, ein Strom von Blut und Tränen ergießt sich durch die Straßen aller seiner Städte.
Wehe dieses Land ist beschmutzt, und niemand weiß, wann es wieder rein werden darf – durch welche Buße und durch welch gewaltigen Beitrag zum Glück der Menschheit wird es sich entsühnen können von so riesiger Schande und den Tränen spritzt der Dreck von allen Straßen aller seiner Städte.
Die dreckige Lüge maßt sich die Macht an in diesem Lande. Sie brüllt in den Versammlungssälen, aus den Lautsprechern, aus den Spalten der Zeitungen, von der Filmleinwand.
Aus ihrem Rachen kommt ein Gestank wie von Eiter und Pestilenz. Wehe die apokalyptischen Reiter sind unterwegs, haben sich niedergelassen. Von hier aus wollen sie die Welt erobern. Denn dahin geht ihre Absicht.
Dies ist die gekürzte Geschichte von Hendrik Höfgen.
Klaus Mann hat es meines Wissens nach, nie selber gesagt.
Aber dies ist vielleicht auch die Geschichte Gustav Gründgens.
Man wird die Wahrheit nie ganz rausfinden.
Aber die Vermutung steht nahe, das es so gewesen ist.
Den beschriebenen Typen Höfgen wird es aber auf jeden Fall in dieser Zeit gegeben haben.
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😈 Wo sind sie geblieben ... ?😈
Mein Mann und Ich gehen gerne und regelmäßig raus in die Natur. Ich einfach aus Spaß an der Freude, weil ich mich bewegen möchte, weil ich gerne Tiere und Landschaft beobachte. Er aus dem gleichen Grund aber hauptsächlich weil er die Tiere nicht nur beobachtet sondern auch fotografiert. Es macht Spaß in aller Frühe, wenn kaum ein Mensch im Wald und am Teich zu sehen ist Klein-Vögel, zu denen auch der Eisvogel gehört, Greifvögel, Störche, Nutrias u. a. Getier zu entdecken und zu fotografieren.
Doch in der letzten Zeit ist irgendetwas anders, geradezu unheimlich. Die Tiere, und vor allem die Vögel sind weniger geworden, haben rapide abgenommen. Bei unseren Exkursionen der letzten Wochen mussten wir oft leer ausgehen.
Natürlich Enten, Gänse, Schwäne und vor allen Dingen Tauben gab es haufenweise, auch Meisen u. a. Kleinvögel. Doch Greifvögel, Nutrias, Spechte und Fische, Hauptnahrung gewisser Vögel, sind in ihrer Anzahl ziemlich mager. Man sieht zwar immer noch alle paar Meter einen Reiher, der hofft, das man ihn für einen Baumstamm hält, aber die armen Vögel sind schmal und mager geworden. Sie hungern. Die großen Fische sind knapp geworden.
Das mag teilweise am Hochwasser diesen Sommers liegen, an der Hitze überhaupt, aber viele Leute mit denen ich mich unterhalten habe, sind der Meinung, das es vielleicht auch an Unfällen in den chemischen Fabriken, den Pflanzenschutzmitteln mit denen die Felder geschützt werden sollen, liegen könnte.
Die Pflanzenschutzmittel, höre ich immer wieder sickern in den
Boden, werden von Insekten geschluckt, die dann von Vögeln gefressen werden. Manche glauben, das Tiere daran erkranken, ihre Gene verkümmern, möglicherweise keine oder verkümmerte Jungtiere
geboren werden. Das Wildpflanzen und damit Futter immer weniger wachsen. Sie denken das Tiere solche Orte meiden und versuchen ihre Nester woanders aufzubauen, oder sogar verendet sind! Ich mache
mir wirklich Gedanken, wenn ich das so höre! Ob da was dran ist?
Weit weg – Nicht hier …
Meine Damen und Herren. Sie hören die Nachrichten. Es ist der zweite Februar 2021. Nördlich der australischen Stadt Perth ist erneut ein Buschbrand ausgebrochen. Die Lage ist wie damals ziemlich besorgniserregend. Etliche Häuser wurden zerstört. Weitere Siedlungen sind vom Feuer bedroht.
Trotz des Kampfes von etwa 300 Feuerwehr Leuten sind mehr als 7000 Hektar Land bedroht. Heiße Winde von mehr als 35 Grad fachen die Feuer immer wieder an. Dort, wo die Feuer wüten, werden Menschen gewarnt, die Häuser zu verlassen, da die Luft dermaßen heiß ist, dass Lebensgefahr besteht.
Wir erinnern uns alle noch an die verheerenden Waldbrände von 2020. Trotzdem hoffen die Australier, von dieser schlimmen Katastrophe dieses Jahr verschont zu bleiben.
Bei den Waldbränden 2020 wurden zwölf Millionen Hektar Land zerstört, viele Menschen sind gestorben, etwa drei Milliarden Tiere sind verletzt oder getötet worden. Nach den Nachrichten gibt es einen fünfzehnminütigen Brennpunkt der …
Der grauhaarige, korpulente Mann im Fernsehsessel knurrt unartikuliert, greift nach der Fernbedienung, schaltet auf das nächste Programm …
Die Proteste der Klimademonstranten sind zurück, mit Maske und Abstand versammelten sich Menschen in Berlin auf dem …
Fernbedienung, klick!
… nach dem Coronabrennpunkt bringen wir nun einen Bericht über die immer mehr aktuell werdende Klimaerwärmung auf unserem Heimatplaneten.
Professor Dr. Dieter Erdmann erläutert uns anhand seines alarmierenden Films über die auftauenden Permafrostböden in der Arktis und die Waldbrände in Australien …
»Nur Mist, verdammter!«, brüllt der Mann im Fernsehsessel, betätigt den roten Aus-Knopf und knallt die Fernbedienung auf den Wohnzimmertisch.
»Nur Hiobsbotschaften, egal in welchem Programm!«
»Beruhig dich Vater!«, seufzt der junge Mann, der schräg gegenüber auf der kleinen, schwarzen Ledercouch sitzt.
Alex Schmittkamp kratzt sichtlich genervt sein bärtiges Kinn, eine Strähne seines langen, schwarzen Haares, das im Nacken zusammengebunden ist, fällt ihm in die Stirn. Ärgerlich pustet er es zur Seite.
»Die Welt«, sagt er, »ist nun mal so. An den Hiobsbotschaften, ist der Mensch selber schuld. Wenn man was ändern will, muss man sich das eben auch anhören. Denn wenn man nichts weiß, kann man nichts ändern.«
»Ach was«, poltert der Alte und haut erbost auf die Lehne des Sessels.
»Coronabrennpunkt, Homeoffice, Kurzarbeitergeld! Sind sie damit fertig erzählen sie uns was von auftauenden Böden und der schrecklichen Klimaerwärmung. Warmzeiten, Kaltzeiten gab es schon immer. Die Wissenschaftler machen gerne aus einer Maus einen Elefanten! Damit sie sich darstellen, Bücher schreiben u. Preise einheimsen können. Zum Schluss sind dann immer die Unternehmer schuld. Die Natur ist schon Milliarden Jahre alt, die reinigt sich selbst, die hält einiges aus. Die Waldbrände in Australien – Himmel! Weit weg, nicht hier! Was geht uns das an, wenn in Australien einer ne´ Zigarette in den Busch wirft!«
»Wie abgebrüht muss man eigentlich sein! Die Waldbrände in Australien töten nicht nur Tiere, sondern befördern Tonnen von Kohlendioxid in die Atmosphäre u. nicht nur das!
Der Wald, der niedergebrannt ist, hat Kohlendioxid aufgenommen und abgebaut. Dieser Speicher für Kohlendioxid fehlt jetzt.«
»Der wächst schon wieder!«, brummelt der Vater.
»Die Natur …«
»Ja, ja«, winkt der Sohn erbost ab. »Das sagst du immer. Die Natur regeneriert sich selber. Das ist ja so praktisch, da kann man machen, was man will. Müll abladen. Chemikalien in die Luft blasen, Kohlendioxid, jede Art von Müll, Öl, Plastik, radioaktive Abfälle ins Meer leiten. Egal ob in der Arktis die Permafrostböden auftauen. Ist doch gut, kommt man besser ans Öl ran. Das ganze Methan wird frei, erwärmt die Atmosphäre noch mehr und vergiftet sie zusätzlich. Aber ist ja alles nur gelogen, Wissenschaftsgelaber!«
»Genau«, brüllt der Vater, »und, wenn es irgendwann so kommt. Wir leben jetzt, oder? Was interessiert es mich, was in ein paar Hundert Jahren ist! Du solltest dich besser um die Belange der Firma kümmern, als immer nur deinem Hobby Fotografieren nachzugehen, du Naturromantiker!«
Alex springt auf, blass im Gesicht. »Falls du es noch nicht gecheckt hast, ich habe nicht Betriebswirtschaftslehre, sondern Biologie studiert. Ich bin Biologe am Institut für Flora und Fauna in Greifsbach. Und noch was. Wir werden keine Hunderte von Jahren mehr warten müssen. Die Nächsten, die es trifft, die unter Gluthitze, Dürre, Wassermangel, Stürme, Überschwemmungen, Hunger und Krankheiten leiden, sind deine Enkel, meine Kinder! Egal ob Arm oder Reich. In dieser Hinsicht werden irgendwann tatsächlich alle Menschen gleich sein.
Wie schön! Da bleibe ich doch lieber ein Naturromantiker!«
Bevor Heinz Schmittkamp etwas dazu sagen kann, springt Alex auf, greift nach seiner Kamera, die er schon bereitgelegt hatte und verlässt das Haus. Der Vater schaut ihm zähneknirschend, kopfschüttelnd nach.
Es ist ein Sommerabend, und es ist noch hell. Vor allen Dingen ist es heiß. Alex hat sich einen breitrandigen Strohhut auf den Kopf gestülpt. Er trägt Jeans u. T-Shirt, schlüpft noch schnell in eine dünne Jacke aus kühlem Stoff. Schnellen Schrittes verlässt er das Anwesen seines Vaters und betritt den Feldweg, der sofort in den angrenzenden Wald führt. Das klotzige Haus in dem eleganten Park mit dem kurzen englischen Rasen, den gepflegten Beeten, Büschen und Bäumen ist ihm sowieso zu wider. Seitdem er sechzehn war, reizte ihn die Wildheit, die Ursprünglichkeit der Natur.
Doch bevor er zwischen den hohen, mächtigen Bäumen des Waldes verschwindet, ruft er noch seine Freundin Jenni an. Er wollte mit ihr um 18 Uhr 30 zum Italiener.
»Es wird später Jenni. Ja, verdammt, ich weiß! Aber mein Alter spinnt mal wieder. Ich muss mich abregen! Klar, wir können uns auch hinter dem Wäldchen an der Pferdekoppel treffen. Okay, dann machen wir es so. Bis dann! Was? Carl Lennartz? Na, dann lass ihn doch seine blöden Bemerkungen machen. Klar, dass er sich nicht zurückhalten kann, wenn er einen von unserem Naturschutzbund sieht. Wir versauen ihm schließlich sein schönes Projekt. Ferienwohnungen am Rande des Grünholzer Forst.
Mein guter Vater liefert ihm das Baumaterial. Klasse. Nun gut bis gleich also … Ja, ich dich auch!«
Er legte auf. Das Telefonat mit Jenna hatte ihn wieder etwas milder gestimmt.
Er und sein Vater waren einfach zu verschieden! Zank, Streit, böse Worte. Wenn man es sehr gutwillig sah, mündeten die Besuche bei seinem Vater in heftigen Diskussionsabenden. Doch so langsam wusste er wirklich nicht mehr, warum er den Alten eigentlich noch besuchte. Er konnte ihn sowieso nicht umstimmen. Er war schon immer ein absoluter Materialist gewesen. Aber wie sollte er eigentlich an der Welt verdienen, wenn die Welt zugrunde ging?
Alex Schritte werden leichter, als er das Anwesen seines Vaters verlassen hat und ein Stück die schmale Landstraße entlang geht.
Alex betritt den Wald. Entdeckt die verschiedensten Arten von Tieren, Vögel, Eichhörnchen, Nutria, sieht einen Fuchs über den Waldweg huschen. Fast ist es so, als ob die Tiere noch einmal alles aufbieten. In den austrocknenden Weihern und Nebenarmen des Flusses sterben die Fische. Trockener Sand, Laub, Äste knirschen unter seinen Füßen. Die Sonne schickt ihre Strahlen unbarmherzig durch die Lücken der Baumkronen. Alles knirscht. Die Tiere streiten sich fast um das letzte bisschen Wasser, die röchelnden, sterbenden Fische. Der See, der Bach sind nur eine Pfütze, ein Rinnsal. Jetzt fehlt nur eine unbedachte Zigarette, das Klicken des Feuerzeugs.
Der Bauunternehmer, der den Wald abholzen lassen und Ferienhäuser bauen will, hätte dann ein Problem weniger. Als sei dieser Gedanke ein Auslöser, hört er plötzlich ein Knistern, ein Zischen zehn Meter vor sich. Bevor er irgendetwas begreift, tun kann, schießt ein helles, blendendes Licht, knisternd, gefräßig den Baum vor ihm empor.
In Sekundenschnelle brennt das Laub, das Unterholz, verbreitet sich das Feuer wie ein gefräßiger Strom.
Er keucht, dreht sich um und beginnt zu rennen. Doch die Glut folgt ihm wie ein windgepeitschtes, loderndes Meer. Noch während er rennt, alarmiert er über sein Smartphone die Feuerwehr. »Feuer im alten Grünforst-Gehölz!« Plötzlich bleibt er mit dem Fuß an einer Baumwurzel hängen, stürzt, knallt der Länge nach auf den Boden. Die Hitze ist überall, wie eine schwere, atemraubende Glocke. Plötzlich senkt sich diese Glocke auf ihn herab. Ein gewaltiger Schmerz schießt über seinen Rücken, versengt seine Haut. Schreiend wälzt er sich zur Seite, kullert das steile Ufer hinunter in den kleinen Plätscherbach! Kühles Wasser. Kurz weicht die Hitze, dann hört er ein Zischen. Feiner Nebel scheint aufzusteigen, heißer Wasserdampf, unglaublicher Schmerz! Das letzte Geräusch, das er hört, ist ein lautes Surren, rattern, Funksprüche? Nichts mehr!
Eine Stunde später. Heinz Schmittkamp sitzt mit finsterer Miene vor seinem Abendbrot, Currywurst mit Pommes, daneben eine Flasche Bier. Die zweite Portion hat er gar nicht erst rausgeholt. Alex ist nicht zurückgekommen! Na klar! Einen Naturapostel hatte er erzogen. Das hat man davon, wenn man den Kindern zu viele Freiheiten lässt! Erwachsene mit Flausen im Kopf, verquere Träumer!
Wieder schaltet er mit der Fernbedienung den Fernseher ein. »Nachrichten – wieder derselbe Mist!«
»Jetzt die Lokalnachrichten. Wir beginnen mit einer Meldung aus Gamsberg! Wie wir soeben hereinbekommen haben, brennt ein großer Teil des Grünholzer-Forst. Die Feuerwehr ist von einem abendlichen Waldspaziergänger benachrichtigt worden. Lösch- und Rettungshubschrauber kreisen über dem Wald. Der Spaziergänger der die Feuerwehr über Smartphone benachrichtigte, wurde zwar gerettet, aber mit schweren Verbrennungen in eine Spezialklinik der Kreisstadt gebracht. Es ist noch nicht sicher, ob der Mann überlebt.«
Heinz Schmittkamp erstarrt, glaubt, sein Blut würde zu Eis gefrieren! Seine Stimmbänder scheinen zu erstarren, als er heiser flüstert.
»Weit weg, nicht hier?«
Das Telefon fängt an zu läuten, während im Hintergrund die Alarmsirenen beginnen, ihr schreckliches Lied zu heulen!
copyright Ute Mrozinski, 2022
Ute Mrozinski liest aus ihrem Roman:
Der Aufstand der Wölfe!
Aufstand der Wölfe - Romanlesung!
Schon wieder ist einer der Ihren erschossen worden. Doch jetzt haben die Wölfe gnug. Sie fordern ein geschütztes Gebiet u. freis Geleit.
Sonst müssen die Menschen ds Liliensteiner Fortes einen hohen Preis bezahlen.
Lupus populis. Der Aufstand der Wölfe beginnt, und ein schon längst zu den Akten gelgter Todesfall wird endlich aufgeklärt.
Ein fantastischer, gleichzeitig auch realistischer Psychothriller, mit starken Bezügen zur Natur.
Albert und Ute am 25 September 2014 Sonnenuntergag in Baumberg am Rhein
Das erste Video zeigt einen kleinen Teil meiner Lesung auf dem Sommerfest des WAV 2014 (Westdeutscher Autorenverband), in den Räumen der Bibliothek Monheim am Rhein,
unter der Schirmherrschaft von Pro Literatur Förderverein der Bibliothek.
Ich lese aus meinem Kurzgeschichtenband "Die Wächterin jenseits der Sterne" vor, und zwar die Kurzgeschichte "Getriebeschaden!" Eine Außerirdische humanoide Rasse muss in grauer
Vorzeit auf dem Planeten Erde notlanden. Während sie ihr Schiff reparieren erkunden sie vorsichtig die Umgebung. Doch nicht vorsichtig genug. Sie wecken etwas, was besser weiter geschlafen
hätte!
Neu entstandene Naturschutzgebiet.Altrheinarm Monheim-Baumberg über Düsseldorf-Hellerhof-Garath-Urdenbach.
Im August und September 2014 machte ich viele Bilder und einige kleine Videos.
Einige habe ich zu einem kleinen Film zusammengefügt.
Albert Mrozinski
Rheinauen Monheim
Bilder + Kleine Videos von Natur und Tieren u.a. Greifvögel, Reiher, Kormorane, Pferde.
In den Jahren 2012 - 2014 gemacht
Albert Mrozinski
Kleine Videos von Sonnenuntergängen und vom Mond.
Und Bilder von Sonne, Mond Sterne sowie Planeten.
Zusammengefügt zu diesem Video
Albert Mrozinski